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Zur Strecke bringen

Radreisen kann man auch mit Büchern planen. Der Verlag Esterbauer hat viele solche Bücher im Angebot, vor allem für Deutschland.

F.A.Z.

1.07.2021

Mohammad Loai Soda

Hans-Böckler-Berufskolleg, Münster

Die Zahl der Radfahrer, die 2020 eine Kurzreise unternommen haben, ist nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) stark gestiegen. So mancher dürfte ein Produkt der Verlag Esterbauer GmbH aus Rodingersdorf in Österreich benutzt  haben. Esterbauer hat sich mit der Marke Bikeline auf Radtourenbücher für Regionen und Flusslandschaften in Europa, vor allem in Deutschland und Österreich, spezialisiert. Rund 430 Publikationen existieren bisher.  Man  ist stolz auf die digital erstellten Karten. Sie seien sehr detailgetreu und gut lesbar.

Thomas Kluth fährt  lange Touren durch Europa.   „Ich bereite mich für die Strecken oder Etappen unterschiedlich vor, zum Beispiel durch Internetrecherchen, ,Open Street Maps‘ oder die Radtourenführer von Bikeline.“ Während der Fahrt nutzt er GPS-Tracker für die Navigation. In den Pausen schaut er dann auf eine Landkarte oder in einen Radtourenführer. „So kann man einfacher feststellen, wo man gerade ist und was es entlang der Strecke Schönes zu sehen gibt.“

Roland Esterbauer hat den Verlag 1988 gegründet und beschäftigt 25 feste Mitarbeiter, davon sechs in Berlin. Der erste Führer beschrieb den Donau-Radweg von Passau bis  Wien. Er sei auch in der 35. Auflage ein Bestseller. In Deutschland sei der Führer „Weser-Radweg“, der rund 15 Euro kostet, das beliebteste Radtourenbuch; er erscheint nun in der 20. Auflage.

Für Deutschland habe man 159 Radtourenbücher im Programm, berichtet Unternehmenssprecherin Sabine Bacher.  85 Prozent des Unternehmensumsatzes stammten aus dem Verkauf hierzulande. Der jährliche Umsatz liegt laut Esterbauer im unteren siebenstelligen Bereich.

Als Konkurrenz betrachtet Esterbauer die BVA Bike Media GmbH in Ismaning. Doch deren Programm umfasse nur rund 40 Radtourenbücher. Allerdings sei BVA im Segment der Radwanderkarten, die als ADFC-Karten vermarktet würden, stärker.

 Über digitale Varianten denke man zwar nach, sagt Esterbauer. Aber: „Momentan sind die Investitionen am digitalen Markt zu hoch, sodass ein Gewinn in absehbarer Zeit nicht möglich erscheint.“

 

Mohammad Loai Soda

Hans-Böckler-Berufskolleg, Münster

 

 

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