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Wenn der Klassenkampf am Ende ist

Viele Abiturstufen organisieren ihren Schulabschluss mit dem Marktführer Abihome.

F.A.Z.

10.07.2023

Lilly Hounshell

Landgraf-Ludwigs-Gymnasium, Gießen

Die Abihome GmbH aus Essen habe als erster Anbieter „eine komplett digitale Lösung zur Organisation von Abiturstufen auf den Markt gebracht“, sagt Geschäftsführer Johannes Kautz. Man sei das  erste Unternehmen gewesen, das  mehrere Produkte  angeboten habe. Die Geschäftsidee entstand  durch das Organisieren von Abi-Shirts und Abi-Zeitungen für den eigenen Jahrgang.    2018 brachte man  die App Abi­home heraus.  Seit 2022 bietet das Unternehmen seine Leistungen in der App Gradoo an.

Mit der App lassen sich  Abschlussjahrgänge organisieren, auch am Ende der  zehnten  Klasse oder zum  Hochschulabschluss.    Man biete als einziger Anbieter komplett individualisierte Textilien in Modequalität an, sagt Kautz, der rund vierzig Mitarbeiter hat.   Dafür gibt es  in der App Hunderte Vorlagen,  oder man erhält  kostenlos Motivvorschläge zum eigenen Motto.

In der App findet man zudem Verleiher von   Abendmode. Und man  kann sich helfen lassen,  eine  Location für die Abschlussfeier zu finden oder Sponsoren für die Abizeitung.    Außerdem  besteht die Möglichkeit, ein  Fototeam zu buchen. Dieses kann   bei der Abschlussfeier vor Ort sein oder Profil- und Kursfotos für die Abi­zeitung aufnehmen.

Die App gibt es  in    Deutsch, Englisch und Türkisch; sie kann kostenlos heruntergeladen werden. Nach Unternehmensangaben wird sie von rund  zwei Drittel   aller Abiturstufen genutzt.   Auch Schulen in der Türkei und internationale Schulen verwenden  sie.     Man   drucke   jährlich von etwa 3000 Schulen die Abiturzeitungen und Abiturbücher mit Auflagen von  1600 bis 1700  Exemplaren. „Damit sind wir ziemlich sicher der größte Anbieter am Markt. Bei den Textilien verhält es sich ähnlich. Aber natürlich gibt es viele kleinere sowie lokale Anbieter, die Teile unseres Serviceportfolios anbieten“, berichtet Kautz.

  „Das Jahr 2020 war erstmal eine Schockstarre“, erzählt er.  Doch habe man die Corona-Zeit  recht  gut überstanden. 2021 habe man gegenüber  2020  ein Umsatzplus von gut   60 Prozent verzeichnet.   2021 fertigte man zudem etwa 600.000 Studienbücher für Hochschulen an.   2022 erzielte Abihome nach eigenen Angaben einen Umsatz von mehr als  6 Millionen Euro.  Geld verdient das Unternehmen durch  Dienstleistungen und durch die Übermittlung von  Werbepartnern.

Linnea Büttner, Schülerin des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums in Gießen, hat mit ihrem Jahrgang Mitte   2022  die App vor allem genutzt, um Daten für das Abibuch zu sammeln, zum Beispiel Bilder, Steckbriefe und Rankings. „Insgesamt war alles sehr leicht zu verstehen“, sagt sie.   „Eine positive Sache war, dass ich eine Kontaktperson von Abihome hatte, die ich immer kontaktieren konnte, sobald wir Probleme hatten.“ Das Programm für das  Abi­-Buch habe 36 Euro im Monat gekostet. „Alles in allem würde ich sagen, dass die App für das Sammeln der Daten gut war, wir aber trotzdem noch viel Arbeit im Endeffekt hatten“, resümiert  Büttner.

 

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