Die Abihome GmbH aus Essen habe als erster Anbieter „eine komplett digitale Lösung zur Organisation von Abiturstufen auf den Markt gebracht“, sagt Geschäftsführer Johannes Kautz. Man sei das erste Unternehmen gewesen, das mehrere Produkte angeboten habe. Die Geschäftsidee entstand durch das Organisieren von Abi-Shirts und Abi-Zeitungen für den eigenen Jahrgang. 2018 brachte man die App Abihome heraus. Seit 2022 bietet das Unternehmen seine Leistungen in der App Gradoo an.
Mit der App lassen sich Abschlussjahrgänge organisieren, auch am Ende der zehnten Klasse oder zum Hochschulabschluss. Man biete als einziger Anbieter komplett individualisierte Textilien in Modequalität an, sagt Kautz, der rund vierzig Mitarbeiter hat. Dafür gibt es in der App Hunderte Vorlagen, oder man erhält kostenlos Motivvorschläge zum eigenen Motto.
In der App findet man zudem Verleiher von Abendmode. Und man kann sich helfen lassen, eine Location für die Abschlussfeier zu finden oder Sponsoren für die Abizeitung. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein Fototeam zu buchen. Dieses kann bei der Abschlussfeier vor Ort sein oder Profil- und Kursfotos für die Abizeitung aufnehmen.
Die App gibt es in Deutsch, Englisch und Türkisch; sie kann kostenlos heruntergeladen werden. Nach Unternehmensangaben wird sie von rund zwei Drittel aller Abiturstufen genutzt. Auch Schulen in der Türkei und internationale Schulen verwenden sie. Man drucke jährlich von etwa 3000 Schulen die Abiturzeitungen und Abiturbücher mit Auflagen von 1600 bis 1700 Exemplaren. „Damit sind wir ziemlich sicher der größte Anbieter am Markt. Bei den Textilien verhält es sich ähnlich. Aber natürlich gibt es viele kleinere sowie lokale Anbieter, die Teile unseres Serviceportfolios anbieten“, berichtet Kautz.
„Das Jahr 2020 war erstmal eine Schockstarre“, erzählt er. Doch habe man die Corona-Zeit recht gut überstanden. 2021 habe man gegenüber 2020 ein Umsatzplus von gut 60 Prozent verzeichnet. 2021 fertigte man zudem etwa 600.000 Studienbücher für Hochschulen an. 2022 erzielte Abihome nach eigenen Angaben einen Umsatz von mehr als 6 Millionen Euro. Geld verdient das Unternehmen durch Dienstleistungen und durch die Übermittlung von Werbepartnern.
Linnea Büttner, Schülerin des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums in Gießen, hat mit ihrem Jahrgang Mitte 2022 die App vor allem genutzt, um Daten für das Abibuch zu sammeln, zum Beispiel Bilder, Steckbriefe und Rankings. „Insgesamt war alles sehr leicht zu verstehen“, sagt sie. „Eine positive Sache war, dass ich eine Kontaktperson von Abihome hatte, die ich immer kontaktieren konnte, sobald wir Probleme hatten.“ Das Programm für das Abi-Buch habe 36 Euro im Monat gekostet. „Alles in allem würde ich sagen, dass die App für das Sammeln der Daten gut war, wir aber trotzdem noch viel Arbeit im Endeffekt hatten“, resümiert Büttner.