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Und es ward Licht

Lumitronix stellt innovative LED-Produkte her.

F.A.Z.

6.04.2023

Paul Böhmler

Berufliches Schulzentrum, Hechingen

Das Thema Licht ist nicht nur der Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens, sondern auch für das gesamte Leben auf Erden“, sagt  Christian Hoffmann, Geschäftsführer der Lumitronix LED-Technik GmbH aus Hechingen. Selbst im Weltall könne man LED-Produkte des Unternehmens finden. Schon lange beschäftigt sich  Hoffmann mit der LED-Technik. Seine frühere hässliche Autotacho-Beleuchtung habe ihm den Antrieb gegeben, die Beleuchtungsfarbe zu ändern, erzählt er. Im Kinderzimmer  entwickelte der Tüftler LED-Sets für den  Auto-Tuning-Bereich und verkaufte diese auf Ebay.  Die Nachfrage danach wuchs stetig. Es entstand ein  Onlineshop und schließlich 2015 das schwäbische Unternehmen.

Lumitronix zählt zu den führenden Herstellern von LED-Produkten für  500.000 Kunden auf der Welt.  Der japanische Weltmarkführer Nichia, der Erfinder der blauen LED, machte die Hechinger Spezialisten 2011 zum exklusiven Vertriebspartner für Europa. „Man bekam ein gewisses Standing am Markt“, sagt  Hoffmann. Lichtmodule für Leuchten, Werbung, Haushaltsgeräte, Tapeten und Möbel bilden das Kerngeschäft von Lumitronix.

Durch die  „LumProtect“-Technologie werden  die Platinen vor äußerlichen Belastungen wie   Kratzern ge­schützt. Eine Art Kunststoff-Folierung, die über die Platine gelegt wird, ermöglicht die Weiterverarbeitung des Produkts. Mithilfe einer global  einzigartigen Technologie, der Plasma-Metallisierung, bringt Lumitronix flexible Materialien wie Papier und  hauchdünne Folien zum Leuchten. Das Produkt Paper-Flex ist ein Beispiel. „Ein zu­kunftweisendes Produkt, welches Pa­pier als eine nachhaltige und umweltschonende Basis nutzt“, erklärt  Hoffmann.

Im Rolle-zu-Rolle-Verfahren werden  flexible Materialien jeder Art in nahezu endlosen Längen verarbeitet. Einzelne Platinen werden mit LED rasend schnell bestückt.  „So kann eine Maschine 30.000 LED in einer Stunde platzieren“, sagt  Hoffmann. Die Produktionskosten beliefen sich auf  50 bis  80 Prozent des Verkaufspreises. Die  Preisspanne erstrecke sich von  Centbeträgen bis hin zu mehr als  100 Euro. Im Vergleich zu früher sind  die Preise der LED deutlich höher. Deshalb müsse man nun andere Mengen bewegen, um  genügend Geld zu verdienen, erklärt Hoffmann. Rund 40 Millionen LED werden jedes Jahr verarbeitet.

 Im Jahr 2018 gewann Lumitronix einen in der LED-Branche begehrten Preis, den LPS-Award. Ausgezeichnet wurde eine Technologie, die abhängig von Ort und Uhrzeit die Helligkeit an den natürlichen Tageszyklus des Menschen anpasst. Das hat positive Auswirkungen auf Konzentration, Wohlbefinden und Schlaf.

  Der Markt sei aufgrund der Langlebigkeit der LED gesättigt und nicht mehr so wachstumsgetrieben, erklärt  Hoffmann. Auch die Corona-Pandemie hat die Branche belastet.    Als Folge meldeten größere Konkurrenten Insolvenz an. Lumitronix war  lediglich von Kurzarbeit betroffen. „Es war eine schwierige Zeit“, betont Hoffmann.

In den vergangenen Jahren erzielte man einen Umsatz von rund 12 Millionen Euro.  Größere Projekte mit Kunden aus Nordamerika sollen ihn in den nächsten Jahren um 10 Prozent steigern. Für dieses Jahr beträgt die Pro­gnose laut Hoffmann 14 Millionen Euro. Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten hat das Unternehmen vorerst keine Investitionen geplant.

 

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