Das Thema Licht ist nicht nur der Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens, sondern auch für das gesamte Leben auf Erden“, sagt Christian Hoffmann, Geschäftsführer der Lumitronix LED-Technik GmbH aus Hechingen. Selbst im Weltall könne man LED-Produkte des Unternehmens finden. Schon lange beschäftigt sich Hoffmann mit der LED-Technik. Seine frühere hässliche Autotacho-Beleuchtung habe ihm den Antrieb gegeben, die Beleuchtungsfarbe zu ändern, erzählt er. Im Kinderzimmer entwickelte der Tüftler LED-Sets für den Auto-Tuning-Bereich und verkaufte diese auf Ebay. Die Nachfrage danach wuchs stetig. Es entstand ein Onlineshop und schließlich 2015 das schwäbische Unternehmen.
Lumitronix zählt zu den führenden Herstellern von LED-Produkten für 500.000 Kunden auf der Welt. Der japanische Weltmarkführer Nichia, der Erfinder der blauen LED, machte die Hechinger Spezialisten 2011 zum exklusiven Vertriebspartner für Europa. „Man bekam ein gewisses Standing am Markt“, sagt Hoffmann. Lichtmodule für Leuchten, Werbung, Haushaltsgeräte, Tapeten und Möbel bilden das Kerngeschäft von Lumitronix.
Durch die „LumProtect“-Technologie werden die Platinen vor äußerlichen Belastungen wie Kratzern geschützt. Eine Art Kunststoff-Folierung, die über die Platine gelegt wird, ermöglicht die Weiterverarbeitung des Produkts. Mithilfe einer global einzigartigen Technologie, der Plasma-Metallisierung, bringt Lumitronix flexible Materialien wie Papier und hauchdünne Folien zum Leuchten. Das Produkt Paper-Flex ist ein Beispiel. „Ein zukunftweisendes Produkt, welches Papier als eine nachhaltige und umweltschonende Basis nutzt“, erklärt Hoffmann.
Im Rolle-zu-Rolle-Verfahren werden flexible Materialien jeder Art in nahezu endlosen Längen verarbeitet. Einzelne Platinen werden mit LED rasend schnell bestückt. „So kann eine Maschine 30.000 LED in einer Stunde platzieren“, sagt Hoffmann. Die Produktionskosten beliefen sich auf 50 bis 80 Prozent des Verkaufspreises. Die Preisspanne erstrecke sich von Centbeträgen bis hin zu mehr als 100 Euro. Im Vergleich zu früher sind die Preise der LED deutlich höher. Deshalb müsse man nun andere Mengen bewegen, um genügend Geld zu verdienen, erklärt Hoffmann. Rund 40 Millionen LED werden jedes Jahr verarbeitet.
Im Jahr 2018 gewann Lumitronix einen in der LED-Branche begehrten Preis, den LPS-Award. Ausgezeichnet wurde eine Technologie, die abhängig von Ort und Uhrzeit die Helligkeit an den natürlichen Tageszyklus des Menschen anpasst. Das hat positive Auswirkungen auf Konzentration, Wohlbefinden und Schlaf.
Der Markt sei aufgrund der Langlebigkeit der LED gesättigt und nicht mehr so wachstumsgetrieben, erklärt Hoffmann. Auch die Corona-Pandemie hat die Branche belastet. Als Folge meldeten größere Konkurrenten Insolvenz an. Lumitronix war lediglich von Kurzarbeit betroffen. „Es war eine schwierige Zeit“, betont Hoffmann.
In den vergangenen Jahren erzielte man einen Umsatz von rund 12 Millionen Euro. Größere Projekte mit Kunden aus Nordamerika sollen ihn in den nächsten Jahren um 10 Prozent steigern. Für dieses Jahr beträgt die Prognose laut Hoffmann 14 Millionen Euro. Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten hat das Unternehmen vorerst keine Investitionen geplant.