Besitzer von Modelleisenbahnen dürften die Noch GmbH & Co. KG aus Wangen im Allgäu kennen, die sich dem Modelllandschaftsbau verschrieben hat. Sie produziert mit gut 100 Mitarbeitern in Deutschland und in einem Tochterunternehmen in Vietnam Produkte im Miniaturformat. In Vietnam fertigen 200 Mitarbeiter Produkte, die viel Handarbeit erfordern. Lange Zeit waren Fertiggelände das Kerngeschäft, man war damit Marktführer in Europa. Inzwischen wollen viele Hobbyeisenbahner selbst bauen. Noch bietet zwar als einziges Unternehmen in Deutschland noch Fertiggelände an. Sie trügen aber nur noch 5 bis 6 Prozent zum Umsatz bei, sagt Geschäftsführer Rainer Noch.
Noch sei der deutsche Marktführer im Segment Modelllandschaftsbau. Der Umsatz liege im niedrigen zweistelligen Millionenbereich und die Exportquote bei 40 Prozent. Noch schätzt den Marktanteil der Figuren in Deutschland auf rund 50 Prozent. Sie werden einzeln für rund 2 Euro und als Set für etwa 12 Euro verkauft. Im Jahr werden etwa eine Million Figuren produziert. Noch-Produkte können Liebhaber zum Beispiel im Kölner Hauptbahnhof, im Miniaturwunderland in Hamburg und in der Ravensburger Spielewelt bewundern.
Man unterhält zudem einen eigenen Youtube-Kanal. In den Videos erklärt man den Aufbau einer Landschaft. Die Klickzahlen überspringen teilweise die Marke von 800 000.
„Im Lauf der Jahrzehnte hat sich leider das Interesse der jungen Generation gewandelt“, berichtet Noch. „Wenn Sie in mein Kinderzimmer geschaut haben, war das Einzige, was sich bewegt hat, die Modelleisenbahn. Inzwischen macht dort alles Geräusche und bewegt sich.“ In der Pandemie sei aber insgesamt das Interesse an Modelleisenbahnen gestiegen; und sie habe eine Verjüngung der Zielgruppe gebracht.
Noch erinnert sich an einen kuriosen Auftrag. Ein Kunde wollte einen großen Wald bauen. „Also versendeten wir einen ganzen Container voller Bäume.“