Ihr Garten ist vielen Menschen wichtig, wenn sie denn einen haben. „Wir sind in Europa die größte Plattform für alle großen und sperrigen Projekte im Haus und Garten“, sagt der Geschäftsführer der A-Z Gartenhaus GmbH in Hamburg, Sebastian Arendt. „Gegründet wurde Gartenhaus ursprünglich einmal als Ebay-Shop im Jahr 2009, dann hat man gemerkt, dass man online sehr erfolgreich Gartenhäuser verkaufen kann. Mit unserem jetzigen Investor haben wir das Ganze zu der Plattform weiterentwickelt, die sie heute ist“, berichtet Arendt.
Das Unternehmen beschäftigt rund 60 Mitarbeiter. „Was uns auch von anderen unterscheidet, ist, dass ein Drittel allein im Kundenservice arbeitet“, sagt der Geschäftsführer weiter. Im vergangenen Jahr erzielte Gartenhaus nach seinen Angaben einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro. „Jährlich wachsen wir profitabel um 20 bis 25 Prozent.“
Das Unternehmen ist kein normaler Online-Shop. „Viele Menschen haben nicht mehr die Zeit oder das Wissen, solche Projekte allein zu planen und zu bauen. Wir begleiten den Kunden von A bis Z, wir sind ein Fullservice-Anbieter für das komplette Projekt. Bei uns kann man einen Bauantrag machen, den Artikel und das Zubehör kaufen, und man bekommt noch den Handwerker, der das Ganze bei Bedarf am Ende aufbaut“, berichtet Arendt. Das Unternehmen verkaufe „alles, was andere eher nicht sexy finden und wegen der komplexen Logistik keine Lust drauf haben“. Dazu gehören Gartenhäuser, Geräteschuppen, Gewächshäuser, Saunen, Carports, Garagen, Kinderspielgeräte und Terrassenüberdachungen. „Alles, was groß, schwer und sperrig ist.“
Im Shop findet man mehr als 30000 Artikel, „von dem Geräteschuppen, den du kaufst, weil du ihn mal eben brauchst, bis hin zu so großen Ferienhäusern“. Ein Topseller sei das Gartenhaus „Maria-Rondo“ mit den runden Fenstern, das rund 1600 Euro kostet. Im Saunabereich verkauften sich Fasssaunen am besten. Die Fasssauna „Sam“ ist ab knapp 2400 Euro erhältlich. Insgesamt verkauft das Unternehmen laut Marketingleiterin Daniela Moisel rund 20.000 Produkte im Jahr.
Man bietet auch Spezialprodukte an. So hat man für einen Amateurastronomen ein Gartenhaus „Sternwarte“ mit einem verschiebbaren Dach gebaut. Eines der ausgefallensten Gartenhäuser ist eines mit einem Pool für eine Familie. Mit Alpholz oder Finntherm habe man eigene Marken aufgebaut, berichtet Moisel. „Das Geschäft funktioniert am Ende nur über Vertrauen; wenn man als Kunde 3000 bis 4000 Euro ausgibt, will man das Vertrauen haben, dass alles passt.“
Konkurrent im Bereich Gartenhäuser sei der Holzhändler um die Ecke. „Dann gibt es noch die Baumärkte, wo es aber eher die günstigeren Produkte und wenig Beratung gibt“, sagt Arendt. Rund 90 Prozent des Marktes fänden noch beim klassischen Holzhändler statt. „Wir sind einer der wenigen, die das Thema komplett digital machen. Und wir sind der Einzige, der das komplette Projekt wirklich digital angeht. Wir schätzen unseren Marktanteil auf 30 Prozent.“ Für die stationären Händler werde es immer schwieriger werden, weil die Digitalisierung der Branche zunehme, sagt der Geschäftsführer voraus.
Man sei in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv und seit kurzem in den Niederlanden. „Wir schauen uns die Nachbarländer in Ruhe an und werden in diesem Jahr noch ein, zwei weitere angehen“, sagt Arendt. Man verkaufe auch über Plattformen wie Amazon und Ebay. Und man beliefere inzwischen ausgewählte Fachhändler mit der Marke Alpholz. „Wir haben Auftragsproduktionen im Baltikum, denn die größten Qualitätsproduzenten für hochwertige Holzhäuser in Europa kommen aus dem Baltikum“, berichtet der Geschäftsführer. Das Marketing laufe vor allem über Suchmaschinen, „weil wir die größte und bekannteste Plattform mit der größten Reichweite sind“.
Doch schauen sich Kunden die Produkte nicht lieber vor Ort an? „Das ist kein Problem“, sagt Moisel. „Die Digitalisierung hat dafür gesorgt, dass immer mehr Menschen auch höherwertige Produkte rein online kaufen.“ Wegen der vielen Bilder könne sich der Kunde den Artikel gut vorstellen. „Im Übrigen haben auch Baumärkte und Fachhändler so gut wie keine Ausstellung mehr, bis auf zwei, drei Beispielhäuser.“
„Das Zuhause und der Garten werden immer wichtiger. Der Trend nennt sich Cocooning, der Garten wird dabei immer mehr zum Wohnraum und zum Ausdruck der Individualität“, sagt Arendt und blickt zuversichtlich in die Zukunft.