Aus Abfallprodukten in der Metallindustrie wiederverwertbare Produkte herstellen – das beschäftigte den Hobbytüftler Klaus-Dieter Lanner schon vor mehr als 30 Jahren. Er gründete ein Unternehmen; heute beschäftigt die Lanner Anlagenbau GmbH in Kippenheim in Baden 36 Mitarbeiter. Der Exportanteil beträgt gut 60 Prozent. Hauptexportland ist China. „Dies wird sich in den kommenden Jahren nicht stark ändern“, sagt der Sohn des Gründers und heutige Geschäftsführer, Tobias Lanner. Die Konkurrenzsituation sieht er gelassen. So gebe es auf der Welt zehn Unternehmen, die sich auf Zentrifugen spezialisiert hätten und drei mit vergleichbarer Technik.
Eine Späneaufbereitungsanlage besteht aus hintereinander arbeitenden Maschinen. Die günstigste Maschine kostet rund 10000 Euro, die teuerste 300000 Euro. Eine automatische Anlage gibt es ab 30000 Euro, die größten können mehr als eine Million Euro kosten. Wie funktioniert eine solche Anlage? Kühlschmierstoffhaltige Lang- und Wollspäne aus Zerspanungsprozessen werden in den Fülltrichter des Förderers gekippt und in einen Spänebrecher geleitet, der sie zerkleinert. In der nachgeschalteten Zentrifuge wird der Kühlschmierstoff (KSS) von den Spänen bis zu 99 Prozent zurückgewonnen. „Öle, auch die zurückgewonnenen, lassen sich nahezu unbegrenzt wiederverwenden. Die getrennten Feststoffe, also die Metallspäne, sind nun frei von Kühlschmierstoffen“, erklärt Tobias Lanner. Sie können gefahrlos gelagert oder transportiert werden. In der Gießerei können sie nahezu ohne Luftverunreinigung eingeschmolzen werden.
„Mit einem Umsatz von 4 bis 4,5 Millionen Euro sind wir Weltmarktführer in der Branche Anlagenbau, Metallspäneaufbereitung/Zentrifugen zur KSS-Abtrennung von metallischen Spänen“, sagt Lanner. Der Marktanteil belaufe sich im Inland auf 50 Prozent und in Europa auf 30 Prozent. Kunden seien Betriebe, die Metalle be- oder verarbeiteten.