Die Effertz Tore GmbH aus Mönchengladbach stellt große Schutztore her. Die Produkte des 1880 gegründeten Familienunternehmens findet man im Pariser Louvre, an fast allen deutschen Großflughäfen, in Fußballstadien, im Bundeskanzleramt, in Kliniken, Hotels und Theatern – zum Beispiel Europas größte Feuerschutzrolltore in der Berliner Schaubühne. „Die Feuerschutztore sind die Produktfamilie, die das Unternehmen groß gemacht hat“, sagt Geschäftsführer Claus Schwenzer. Anfang der Neunzigerjahre bekam man den Auftrag, 660 Brandschutzrolltore für Pkw- und Buswaggons der Eurotunnel-Shuttlezüge zu entwickeln.
Effertz fertigt außerdem Schiffstore. „Bei isolierten Feuerschutztoren für Schiffe sind wir heute Weltmarktführer, weil es gar keinen anderen gibt, der das kann“, sagt Schwenzer selbstbewusst. Den ersten Schiffsauftrag erhielten sie für das zu der Zeit größte Kreuzfahrtschiff der Welt. „Wenn man mit einem Kreuzfahrtschiff fährt, welches relativ neu gebaut ist, ist die Chance sehr groß, dass sich unsere Tore darauf befinden.“ Die Feuerschutzrolltore halten leichte Verbiegungen des Rahmens aus, ohne zu verklemmen oder stecken zu bleiben. Das ist wichtig, denn ein nicht vollständig schließendes Tor kann das Feuer nicht abhalten.
Man verkauft zu 95 Prozent in Europa. Die Preisspanne reiche von „wenigen Tausend Euro bis weit über 100 000 Euro“. Der Jahresumsatz belaufe sich auf rund 12 Millionen Euro. 2020 hinterließ die Pandemie Spuren; der Erlös sank um etwa 15 Prozent. Dennoch habe man nur „einen kleinen Rückschlag“ erlitten, sagt Schwenzer. „Denn der Kundenbereich geht kaum insolvent.“ Und einige Projekte wurden nur verschoben. Generell strebt das Unternehmen eine stetige Umsatzsteigerung von 3 bis 5 Prozent im Jahr an.
In der Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung arbeiten 15 Mitarbeiter. „Die Suche nach innovativen Werkstoffen, welche gute Isolierungseigenschaften bei sehr hohen Temperaturen haben, gehört bei uns zum Tagesentwicklungsgeschäft“, berichtet Schwenzer. Insgesamt arbeiten bei Effertz 80 Mitarbeiter und 10 Auszubildende. Sie beschäftigen sich zunehmend mit dem Thema Robotik.