Seit Dezember 2021 gibt es in Schwäbisch Gmünd das Bienenstüble – Imkereibedarf & Imkerei. Es handelt sich um ein Unternehmen mit Imkerei, Vor-Ort-Verkauf und Onlineshop. Angeboten werden Honig, Zubehör für die eigene Imkerei und Imkerkurse. Inhaber Simon Stöffler empfängt in seinem Betrieb mit zwei Labradorhunden und erzählt, wie es zur Gründung kam. Er habe eine Ausbildung zum Polizeibeamten gemacht und war dann im Bereich von Sonder- und Spezialeinsätzen tätig. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er diesen Beruf nicht mehr ausüben; er wurde frühpensioniert, suchte nach einer Aufgabe und dachte, warum nicht das Hobby zum Beruf machen.
Seine Begeisterung für die Imkerei begann vor neun Jahren. Er habe die Bienen vom Nachbarn seiner Eltern übernommen. Seine Imkerkenntnisse eignete sich Stöffler aus Büchern und Youtube-Videos an. Er besuchte auch Kurse. 2019 absolvierte er einen Lehrgang zum Sachverständigen für Bienenkrankheiten; zusätzlich berief ihn das Landratsamt zum „Fachberater für Wespen und Hornissen“. 2021 eröffnete er dann das Bienenstüble.
Im Betrieb arbeiten laut Stöffler zwei fest angestellte Vollzeitkräfte und sechs Minijobber. Alle machten, was gerade anstehe. Man habe 140 Bienenvölker, 200 Völker seien in Planung. Nach dem Deutschen Imkerbund besitzen nur rund ein Prozent der Imker mehr als 50 Bienenvölker. Die Anzahl der Bienenvölker in Deutschland beläuft sich auf etwa eine Million, Tendenz steigend, und es gibt rund 150 000 Imker, Tendenz ebenfalls steigend, wie der Imkerbund berichtet.
Eine Berufsausbildung zum Tierwirt, Fachrichtung Imkerei, kann man am Bieneninstitut in Celle absolvieren; sie dauert zweieinhalb Jahre. In Stöfflers Betrieb kann man ab kommendem Jahr eine Ausbildung zum Hobbyimker machen.
Das Unternehmen arbeitet mit der Stadtverwaltung Schorndorf und dem Unternehmen Pro Win zusammen. Im Projekt mit Schorndorf besucht Stöffler Schulen und erzählt den Schülern etwas über Bienen und Imkerei; gleichzeitig betreut er Schulbienen. Pro Win hat ihm einen „Bienenwagen“ zur Verfügung gestellt. Der Gesamtumsatz des Bienenstübles beläuft sich für das erste Quartal 2022 auf „gut 100 000 Euro, Tendenz steigend“. Er stammt vor allem aus dem Bereich Imkerei und Imkereibedarf. Der Bienenverkauf und das Kursangebot sind ein Beibrot.
Tannenhonig kostet 11,50 Euro je 500 Gramm und Waldhonig 9,90 Euro. Im Jahr würden 10 Tonnen Honig hergestellt, auch mit steigender Tendenz. Die wichtigsten Rohstoffe für die Honigproduktion sind Holz, Zucker, Futter und Weizen. Holz benötigt er für die Produktion des Equipments. Zucker und Weizen werden für die Herstellung des Futtersirups verwendet, damit die Bienen im Winter ausreichend Futter haben. Im Bienenstüble kann man Honig, Pflegeprodukte und Imkereibedarf kaufen. In Planung ist ein Energydrink auf Honigbasis.
Stöffler widmet sich auch der „Wachsumarbeitung“. Hierbei werde das „Wachs vom Imker gereinigt und sterilisiert“; dadurch entstehen die Mittelwände für den Bienenstock. Das spart den Bienen viel Zeit, da sie ihre Zellen nicht vollständig selbst herstellen müssen, und man hat so eine Kontrolle über die Größe der Bienen.
Das Bienenstüble ist keine Bioimkerei, obwohl alle Vorgaben erfüllt seien. Laut Stöffler braucht man für eine Bioimkerei ein Biozertifikat, „das sehr teuer ist“.