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Dort brütet man was aus

Bedrohte Tierarten werden in Brutgeräten von Grumbach nachgezüchtet.

F.A.Z.

17.03.2023

Luk Simasek

Landgraf-Ludwigs-Gymnasium, Gießen

Viele Papageienarten sind aufgrund von Naturkatastrophen und der Zerstörung ihres Lebensraums durch den Menschen  vom Aussterben bedroht. Anfang vergangenen  Jahres wurden acht Spix-Aras, die in freier Wildbahn ausgestorben waren, in die Natur zurückgeführt. Die Papageien wurden mit künstlicher Brut in Brutgeräten von Grumbach nachgezüchtet und nach zwei Jahren ausgewildert. Danach  seien weitere ausgestorbene Arten in die Natur zurückgeführt worden, berichtet  Nico Herth, angehender Geschäftsführer der Procon Automatic Systems GmbH & Co. KG aus dem hessischen Mücke, die die Geräte herstellt.

Das Unternehmen hat sein Vater in den Achtzigerjahren gegründet,  von  2000 an hat man die Steuertechnik für die Brutgeräte entwickelt. Seit 2017 sind die Grumbach-Brutgeräte ein Nebenunternehmen von Procon. Nach Angaben von  Herth ist  das Unternehmen, das zwanzig  Mitarbeiter beschäftigt, in diesem Bereich Weltmarktführer.

Die Geräte   könnten die Temperatur innerhalb des Ausbrütraums mit plus/minus 0,1 Grad und auf 1 Prozent Luftfeuchtigkeit genau regeln. Dies sei „mit Abstand die höchste Genauigkeitsklasse in diesem Bereich“.  Derzeit ist  die Kompaktklasse der Brutgeräte für Papageien besonders gefragt. Diese hat  zwei Einschübe mit jeweils Platz für 42 Hühnereier. So viel Platz wird für Papageien oft nicht benötigt, da  sie  nur ein bis drei Eier legen. Deswegen wird meistens ein  Apparat mit nur einem Einschub gekauft.

Neben den Brutgeräten, die zwischen  3000 und 7000 Euro kosten,  bietet man  Aufzuchtgeräte ab  2500 Euro an.  Da Papageien ohne Gefieder geboren werden, würden sie sich in der kalten Luft erkälten und sterben. Deshalb werden sie in ein Aufzuchtgerät gesetzt, das die Temperatur von 37 Grad Stück für Stück auf die Raumtemperatur herunterfährt. 

Man sei auf der ganzen Welt präsent. „Wo Papageien oder Falken gezüchtet werden, sind wir vertreten“, sagt  Herth. Auch die meisten Zoos nutzten die  Brutgeräte. Im   Jahr 2021 habe man mit den Brutgeräten einen  Umsatz von 650.000 Euro erwirtschaftet.

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