Viele Papageienarten sind aufgrund von Naturkatastrophen und der Zerstörung ihres Lebensraums durch den Menschen vom Aussterben bedroht. Anfang vergangenen Jahres wurden acht Spix-Aras, die in freier Wildbahn ausgestorben waren, in die Natur zurückgeführt. Die Papageien wurden mit künstlicher Brut in Brutgeräten von Grumbach nachgezüchtet und nach zwei Jahren ausgewildert. Danach seien weitere ausgestorbene Arten in die Natur zurückgeführt worden, berichtet Nico Herth, angehender Geschäftsführer der Procon Automatic Systems GmbH & Co. KG aus dem hessischen Mücke, die die Geräte herstellt.
Das Unternehmen hat sein Vater in den Achtzigerjahren gegründet, von 2000 an hat man die Steuertechnik für die Brutgeräte entwickelt. Seit 2017 sind die Grumbach-Brutgeräte ein Nebenunternehmen von Procon. Nach Angaben von Herth ist das Unternehmen, das zwanzig Mitarbeiter beschäftigt, in diesem Bereich Weltmarktführer.
Die Geräte könnten die Temperatur innerhalb des Ausbrütraums mit plus/minus 0,1 Grad und auf 1 Prozent Luftfeuchtigkeit genau regeln. Dies sei „mit Abstand die höchste Genauigkeitsklasse in diesem Bereich“. Derzeit ist die Kompaktklasse der Brutgeräte für Papageien besonders gefragt. Diese hat zwei Einschübe mit jeweils Platz für 42 Hühnereier. So viel Platz wird für Papageien oft nicht benötigt, da sie nur ein bis drei Eier legen. Deswegen wird meistens ein Apparat mit nur einem Einschub gekauft.
Neben den Brutgeräten, die zwischen 3000 und 7000 Euro kosten, bietet man Aufzuchtgeräte ab 2500 Euro an. Da Papageien ohne Gefieder geboren werden, würden sie sich in der kalten Luft erkälten und sterben. Deshalb werden sie in ein Aufzuchtgerät gesetzt, das die Temperatur von 37 Grad Stück für Stück auf die Raumtemperatur herunterfährt.
Man sei auf der ganzen Welt präsent. „Wo Papageien oder Falken gezüchtet werden, sind wir vertreten“, sagt Herth. Auch die meisten Zoos nutzten die Brutgeräte. Im Jahr 2021 habe man mit den Brutgeräten einen Umsatz von 650.000 Euro erwirtschaftet.