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Der Kunde packt aus

Dahlinger produziert Etuis für Luxusmarken wie Swarovski und Porsche Design.

F.A.Z.

4.03.2021

Loredana Binder

Max-Planck-Gymnasium Lahr, Lahr

Lifestyle- und Luxusgüter haben oft wertige Verpackungen, die kein bloßes Wegwerfprodukt sind. "Wir wollen unseren Kunden ein Auspackerlebnis bieten", sagt Lisa Wetterer, Marketingmanagerin der Ch. Dahlinger GmbH & Co KG aus Lahr im Schwarzwald. Man produziert Verpackungen für Luxusmarken wie Swarovski, Porsche Design, Johnnie Walker und Faber-Castell. "Der Begriff Verpackung gilt weitgehend nicht für unsere Produkte. Der Begriff Etui beschreibt dies besser, da unsere Verpackungen in den allermeisten Fällen den Inhalt lebenslang begleiten", sagt Bernd Dahlinger, Geschäftsführer des 1871 gegründeten Familienunternehmens.

Wegen zu hoher Kosten im Vergleich zu Asien schloss man die Produktion in Lahr. Zudem begünstigte die Nachfrage aus Asien die Expansion nach China. 70 Mitarbeiter sind in Lahr beschäftigt und 1000 im Produktionsnetzwerk. Man beliefert gut 6000 Einzelhandelskunden und ist nach eigenen Angaben Marktführer im traditionellen Facheinzelhandel Deutschlands für Uhren und Schmuck. Man bietet rund 4300 Artikel an, von Etuis über Ring- und Ohrringständer bis hin zu Trauringdisplays. Auch Einzelanfertigungen sind möglich, zum Beispiel ließ sich Verona Pooth einen rosa Beutel aus Plüsch für ihre Schmuckkollektion anfertigen.

Einer von Dahlingers Abnehmern ist der Juwelier Spinner, Inhaber der gleichnamigen Fachgeschäfte in Lahr und Offenburg. Spinner bezieht seit 1992 die "Lahrer Schächtele, wie man hier so schön sagt". Die Preise reichten von 29 Cent bis zu 16 Euro je Schachtel. Spinner zeigt ein beleuchtetes Etui für einen Verlobungsring, das die Brillanz des Steines hervorhebt. Für die meisten Schmuckstücke lässt Spinner bei Dahlinger Schachteln anfertigen. Das diene der Eigenwerbung.

Bei einem Umsatz von knapp 30 Millionen Euro im Jahr 2019 weist Dahlinger einen Exportanteil von rund 75 Prozent auf. In Deutschland liege der Marktanteil bei rund 35 Prozent. 2020 lag der Umsatz wegen der Pandemie deutlich niedriger. Doch man baue das Geschäft mit Industriekunden weiter aus.

 

Loredana Binder

Max-Planck-Gymnasium, Lahr

 

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