Ubup, die Modemarke der Momox GmbH aus Leipzig, ist nach eigenen Angaben Deutschlands größter Secondhand-Online-Shop. In einer Umfrage im Auftrag von Momox vom Juli 2019 zeigte sich, dass Secondhand-Mode vor allem in der Generation Z sehr beliebt ist. Außerdem steigert der Trend zu „Fast Fashion“ das Potential für Secondhand, weil die Kleiderschränke immer voller werden mit Kleidungsstücken, die kaum getragen werden.
Im Mai 2004 gründet Christian Wegner die Momox GmbH. Es ist das erste Unternehmen in Deutschland, das sich mit dem Handelsverkehr gebrauchter Gegenstände über das Internet beschäftigt, ein „Re-Commerce“-Unternehmen. Aus dem Start-up- ist inzwischen ein Grown-up-Unternehmen mit 1900 Mitarbeitern geworden, das im Bereich Re-Commerce in Europa führend ist. Zudem entwickelte man die Ankaufsplattform momox.de für Bücher, CDs und DVDs. Im Jahr 2007 folgte der Online-Shop medimops.de und im Jahr 2014 ubup.com.
Die bei Ubup angebotenen Einzelstücke werden zum Festpreis angekauft. Die Secondhand-Kleidung wird anschließend mit 30 Tagen Rückgaberecht an Kunden auf der ganzen Welt verkauft. Die Zahl der Einzelstücke liegt derzeit bei über 900000. Angeboten werden mehr als 2000 Marken. Nach Angaben der Momox GmbH wurden mehr als 3,5 Millionen Kleidungsstücke und Accessoires seit der Gründung von Ubup im Jahr 2014 verkauft. Die 700.000 Kunden seien zu 75 Prozent weiblich. Nach der Umfrage vom Juli 2019 sind klassisch-elegante Marken wie Tommy Hilfiger, Boss by Hugo Boss und Polo Ralph Lauren besonders beliebt. Ihnen werden eine gute Qualität und ein zeitloser Stil zugeschrieben.
Die Ubup-Kundin Stefanie Tutsch berichtet, dass das Sortiment zwar sehr groß sei, allerdings sei es nicht einfach, genau das zu finden, was man gern hätte. Die Mode stamme von Leuten mit den verschiedensten Stilen, weshalb es nicht einfach sei, das zu finden, was genau dem eigenen Geschmack entspreche. Ein weiteres Problem sieht sie darin, dass von nahezu allen Kleidungsstücken nur ein Bild vorhanden sei und die Teile nur am Kleiderbügel gezeigt würden. Es gelte aber, wer suche, der finde.
Nach der Umfrage haben 53 Prozent der Deutschen und 68 Prozent der 16- bis 24-Jährigen schon Kleidung aus zweiter Hand gekauft. Im Trend liegt auch der Verkauf eigener Kleidung. Dass gerade die Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren den Verkauf am stärksten betreibt, führt man darauf zurück, dass die „KäuferInnen sehr trendbewusst sind und sich gern neue Teile kaufen“. Dementsprechend ist Ubups Werbestrategie: Suchmaschinenwerbung, Werbung in den sozialen Netzwerken sowie in kleineren Fernsehsendern. „Word of mouth“, das Werben durch Weiterempfehlungen, ist laut Momox-Geschäftsführer Heiner Kroke der wichtigste Treiber für die Gewinnung von Kunden.
Der Umsatz stieg nach eigenen Angaben von 13,1 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 19,6 Millionen Euro im Jahr 2018. 2019 wuchs er um 61 Prozent auf 32,5 Millionen Euro. „Wir geben Gebrauchtem ein neues Zuhause“, sagt Kroke. Das steht dem Trend zu „Fast Fashion“ entgegen. Neue Kollektionen kommen in immer kürzeren Abständen auf den Markt; viele Kleidungsstücke werden nur für eine Saison gekauft. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums kauft in Deutschland jede Person durchschnittlich 60 Kleidungsstücke im Jahr; getragen werden sie nur noch halb so lange wie vor 15 Jahren. Jedes fünfte Teil wird nicht getragen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland sieht Kroke einen großen gesellschaftlichen Trend hin zu Secondhand.