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Blitzer finden Anhänger

Ein Trailer schließt eine Überwachungslücke im Verkehr

F.A.Z.

2.09.2021

Malte Kohlrautz

Eichsfeld-Gymnasium, Duderstadt

Der  Enforcement Trailer oder  Blitzer-Anhänger wird seit 2015 auf Deutschlands Straßen in der  Verkehrsüberwachung eingesetzt.  Neben mobilen Anlagen in Autos oder auf Stativen und stationären Anlagen wie Säulen bietet der semistationäre Enforcement Trailer neue Möglichkeiten.  „In einem entscheidenden Moment haben wir auf das richtige Produkt mit einem umfangreichen Serviceangebot gesetzt“, sagt der Geschäftsführer der Vetro  Verkehrselek-tronik GmbH, Klaus-Rainer Schmidt.

Das Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern wurde  1992 in  Wismar gegründet und ist ein Tochterunternehmen der Vitronic  Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH aus Wiesbaden. Vetro ist für  Vertrieb und  Service zuständig und  beschäftigt  70 Mitarbeiter. „Innerhalb der vergangenen  Jahre konnte sich unser Unternehmen in Deutschland zu dem größten rein auf Dienstleistung spezialisierten Betrieb in der Branche der Verkehrsüberwachung entwickeln“, berichtet der Leiter der Vertriebs- und Marketingabteilung, Thomas Fabricius.

Nach seinen Angaben  belief sich der Umsatz  2019 auf einen hohen einstelligen Millionenbetrag, wobei der Anteil des Enforcement Trailer rund  30 Prozent betrug. 70 Exemplare des zwischen 130 000 und 180 000 Euro kostenden Messgeräts haben Vetro und Vitronic   2020 in Deutschland verkauft. Die Zahl der von Vitronic ins Ausland verkauften Anlagen lag  2019  bei 140 Stück.  Der Trailer wird zu großen Teilen bei  Cegelec in Paris hergestellt. Dieses Unternehmen entwickelte die Anlage zusammen mit Vitronic.

Der Trailer wird an ein Auto angehängt und  kann so  transportiert werden.  Auch das Aufstellen   vor Ort sei einfach, sagt Fabricius, da die Anlage über einen Antrieb verfüge, den man mit einer Fernbedienung steuern könne. Mit ihr  könne man den Anhänger  auf den Boden absenken und die Räder in der Außenhülle verschwinden lassen, was einen Abtransport durch Unberechtigte verhindere und das Legen von Bränden erschwere. Des Weiteren trage ein eingebautes Alarmsystem zum Schutz der Messtechnik bei.

Der Enforcement Trailer  diene   allerdings  nur als kugel- und brandsicheres Schutzgehäuse für das Messsystem Poliscan  FM 1. Dieses System wurde von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt geprüft und ist unter anderem in Deutschland zur Verkehrsüberwachung zugelassen.   Beim Einrichten könne man die zulässige Höchstgeschwindigkeit oder die Überwachung eines Durchfahrverbots einstellen.  „Eine Datenfernübertragung ermöglicht die Übermittlung der registrierten Verstöße bis direkt in die Behörde, von der  aus die weitere Bearbeitung erfolgt“, erklärt Fabricius. 

Das Gerät kann einiges, was  mobile und  stationäre Verkehrsüberwachungsanlagen nicht können. So ist die Stromversorgung einer stationären Anlage  an vielen Orten nicht gewährleistet oder mit hohem Planungsaufwand verbunden. Mobile Messgeräte sind durch  Energiekapazitäten in ihren Messstunden begrenzt und benötigen einen hohen Personaleinsatz. An  Orten,  an denen die Sicherheit des Mess- und Bedienpersonals  nicht gewährleistet werden kann, zum Beispiel im Baustellenbereich, kann man sie nicht aufstellen.

„Im Gegensatz zu anderen Systemen ist der Enforcement Trailer nahezu an allen Messstandorten mit großzügigen Aufstellmöglichkeiten in Bezug auf den Fahrbahnabstand und die Aufstellhöhe ganzjährig einsetzbar und verfügt über wechselbare Akkus, die einen ununterbrochenen Betrieb des Messsystems ermöglichen“, sagt  Fabricius.

Zur Veröffentlichung in der F.A.Z.

 

Malte Kohlrautz

Eichsfeld-Gymnasium, Duderstadt

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