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So wagen sich Schalker ans Auto heran

Damit der Einkaufswagen nicht mehr wegrollt

F.A.Z.

17.06.2016

Lisa Grede

Tannenbusch-Gymnasium, Bonn

Wer kennt es nicht: Nach dem Einkauf belädt man das Auto, man passt einen Moment nicht auf, und schon macht sich der Einkaufswagen selbständig und knallt gegen das Auto. Auch Marcel Höcker, Geschäftsführer der HöRe Logical Manufacturing UG in Marbach, sah sich mit diesem nervigen Alltagsproblem konfrontiert und dachte: Ein einfaches Problem erfordert eine einfache Lösung. Das war die Geburtsstunde des Trolleyfix. Der Trolleyfix ist eine kleine Plastikscheibe, die an jedem Parkplatz angebracht wird und in der man ein Rad des Einkaufswagen fixieren kann.

Erste Umsetzungen ihrer Idee druckten die Maschinen- und Produktionstechnikstudenten der Hochschule Ostwestfalen-Lippe Marcel Höcker und Anton Rempel mit einem 3D-Drucker aus. Ende 2013 meldeten sie ein Patent auf den Trolleyfix an und gründeten ihr Unternehmen. Inzwischen wird der Trolleyfix in einem Spritzgussverfahren produziert und mit einem Zweikomponentenkleber montiert. Von der Berufsgenossenschaft wurde er auf Stolpergefahr sowie Regen- und Wettertauglichkeit geprüft.

Die Unternehmer werben mit der Einfachheit des Systems und der langen Haltbarkeit. Ein Trolleyfix kostet 8,50 Euro. 2014 betrug der Umsatz 100000 Euro, im vergangenen Jahr lag er bei 500000 Euro. 35000 Trolleyfix wurden verkauft, er ist das Hauptprodukt des Unternehmens. Höcker ist zuversichtlich: Schließlich gebe es Millionen potentielle Parkplätze.

Man hat den Trolleyfix auch in die Türkei verkauft, drei Märkte in Istanbul wurden mit ihm ausgestattet. Andere Auslandskunden kommen aus der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Slowenien. Großkunden seien Edeka, Rewe und Kaufland mit etwa 500 Märkten, darunter rund 70 Prozent Edeka-Märkte.

Der kurioseste Fall habe sich in einem Marktkauf in Gelsenkirchen ereignet, erzählt Höcker. Die gelben Scheiben wurden auf einem schwarzen Parkplatz angebracht – sofort beschwerten sich Kunden. Die Farben erinnerten die Gelsenkirchener, die traditionell Fans von Schalke 04 sind, an Borussia Dortmund. So wurden die gelben Scheiben abmontiert und durch weiße und blaue ersetzt. Seitdem werde der Marktkauf in Stadionnähe auch Schalke-Markt genannt.

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