Der erste 3D-Drucker für Metallteile wurde schon vor mehr als zwanzig Jahren hier in Erlangen gebaut“, sagt Peter Hoffmann. Der Mittfünfziger ist Honorarprofessor an der Universität Erlangen-Nürnberg und geschäftsführender Mehrheitsgesellschafter der Erlas Erlanger Lasertechnik GmbH. „Aktuell ist die lasergestützte Herstellung von Produkten aus Metallpulver eine der Schlüsseltechnologien der vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0)“, erklärt Hoffmann. Erlas ist eines der führenden Hochtechnologie-Unternehmen auf dem Gebiet der Laserstrahl-Präzisionsbearbeitung metallischer Werkstoffe und deren Weiterverarbeitung zu Baugruppen. Am Erlanger Hauptsitz entwickelt man lasergestützte Verfahren, baut Sonderlaser-Anlagen und fertigt Serienteile. Das Unternehmen beschäftigt rund 120 Angestellte.
„Die jährliche Wachstumsrate des Marktes für Lasersysteme ist mit etwa 8 Prozent um das Dreifache höher als die Wachstumsrate für den allgemeinen Maschinenbau“, erklärt Hoffmann. Mit Lasertechnik könne besonders kostengünstig produziert werden, da zum Beispiel weniger Nacharbeit anfalle. Man könne auch besser auf Trends reagieren, wie die enger werdenden Toleranzen für Baugruppen oder den ressourceneffizienten Leichtbau mittels Blechkonstruktionen.
Wichtigster Abnehmer war und ist die Automobilbranche. Zu den Kunden gehören die Zulieferer Brose, Allgaier und Heinrich Huhn. Heute baut Erlas auch direkt für die Autohersteller BMW, Daimler und Volkswagen. Ein Großprojekt für den Schienenfahrzeugbau läuft seit 2015, das Laserstrahlschweißen von Dachsegmenten für den ICx. „Erlas ist Weltmarktführer im Bereich vollautomatisierter Sonderanlagen mit Laserlicht als Werkzeug“, sagt Stefan Okapal vom Marketing.
Die Auftragslage sei sehr gut, sagt Hoffmann. „Mit der Herstellung von Laseranlagen und dem Dienstleistungsgeschäft erwirtschaftet das Unternehmen rund 15 Millionen Euro in Erlangen und eine weitere Million Euro in der Außenstelle in Bilbao. Der Exportanteil liege bei 50 Prozent, ungefähr 25 Prozent entfielen auf China. Der Anteil deutscher Hersteller am Weltmarkt für Lasersysteme, die zur Materialbearbeitung eingesetzt werden, beträgt 30 Prozent. „Aber China holt immer weiter auf“, sagt Okapal. In die Zukunft blickt man zuversichtlich. „Es sind erst rund 20 Prozent der Anwendungsmöglichkeiten von Lasern erkannt“, sagt Hoffmann.