Eine Warengruppe der Hydro Systems KG heißt „Axle Jacks“. Das sind Radwechselheber, Hebevorrichtungen für ganze Flugzeuge, Bremsen- und Reifenwechselapparaturen sowie Geräte für den Triebwerkswechsel oder deren Inspektion. Man bietet aber auch einfachere Produkte an wie Ölwechseleinheiten, Transportwagen und Abschleppstangen. Hydro Systems entwickelt und produziert Geräte zur Wartung und Instandsetzung von Fluggeräten, sogenanntes Ground Support Equipment (GSE).
„Wenige Jahre nach Gründung der Bundeswehr wurden die ersten Militärflugzeuge in Dienst gestellt. Um diese Flugzeuge warten zu können, benötigte man entsprechende Hebegeräte“, sagt Ulrich Ockenfuß, Marketing- und Produktmanagementleiter des Unternehmens. Das war der Grund dafür, dass die ersten Dreibockheber, die den Flugzeugrumpf anheben, entwickelt wurden. Am 9. September 1965 wurde dann die Hydro-Gerätebau GmbH & Co. KG Hebezeuge mit Sitz in Biberach in Baden-Württemberg gegründet. „1966 standen dann schon die ersten Dreibockheber für die Bundeswehr und das französische Militär bereit, und die ersten Radwechselheber wurden ausgeliefert“, berichtet Ockenfuß. Der Firmenname Hydro weist darauf hin, dass viele Produkte mit hydraulischen Systemen arbeiten. Das Sortiment umfasst mehr als 3000 GSE-Geräte. „Für die Endmontage des Militärflugzeugs Airbus A400M haben wir komplette Montagedocks entwickelt und gebaut“, sagt Ockenfuß. Die Preisspanne der Produkte reicht von 500 bis 300 000 Euro.
Man findet die Produkte vor allem in den Wartungshallen der Flughäfen. Kunden sind Airbus, Boeing, Sukhoi, Rolls-Royce, Lufthansa, Air France, KLM, Emirates und Qatar Airways. Man hat mehr als 1800 Kunden in gut 120 Ländern. Der Exportanteil liegt bei 85 Prozent. Es gibt Tochterunternehmen in den Vereinigten Staaten, Frankreich, Großbritannien, China und Singapur.
Hydro Systems hat 2015 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 111 Millionen Euro erwirtschaftet. Man beschäftigt rund 600 Mitarbeiter. Die stärkste Expansion verzeichnet das Unternehmen seit 2002: Seitdem hat sich die Mitarbeiterzahl verdreifacht, der Umsatz in etwa verfünffacht. Ein Prozent des Umsatzes entfällt auf das Militär, 19 Prozent auf Fluggesellschaften und 25 Prozent auf Flugzeughersteller. Im GSE-Segment ist man nach eigenen Angaben der Weltmarktführer.