Was mit einem Erdnussflip begann, hat sich zum Marktführer im Bereich Füllstoffe und Kreativspielzeug aus nachwachsenden Rohstoffen entwickelt. So bezeichnet sich die Loick Biowertstoff GmbH aus Dorsten-Lembeck, die Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen entwickelt. Dabei hat man den Anspruch, "eine sinnvolle Alternative zu Produkten auf Erdölbasis zu schaffen", wie Britta Loick sagt, Mitglied des Aufsichtsrats der Loick AG und Frau von Unternehmensgründer Hubert Loick. Zu den Produkten zählen Verpackungen, Füllmaterialien, Catering-Artikel und Playmais. Sie bestehen aus Mais, Rüben, Zuckerrohr, Bambus und Palmblättern. Die Produktidee hatte Hubert Loick, als er beim Verzehr von Erdnussflips deren Konsistenz untersuchte.
Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen sind teurer als solche aus fossilen Brennstoffen, da Mehrkosten für Dünger und Saatgut anfallen. Sie sind aber kompostierbar und weisen eine günstigere CO2-Bilanz auf. Nicole Paul von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe räumt allerdings auch Nachteile ein. Dazu gehörten der Platzbedarf beim Anbau und die Versauerung der Böden.
"Sowohl Verpackungsmaterial als auch Playmais werden durch Extrusion hergestellt", erklärt Britta Loick. Hierbei wird die Masse durch eine formgebende Öffnung gepresst. Playmais ist ein Kinderspielzeug. Die einzelnen bunten Bausteine können verformt, zerschnitten und mit Wasser befeuchtet aneinandergeklebt werden. Zum wachsenden Kundenkreis gehören vor allem Eltern, aber auch Kindergärten und Schulen. Playmais sei in seiner Art einzigartig. Konkurrenz entsteht durch ähnliche Produkte wie Knete. Der Basis-Eimer Playmais mit etwa 1000 Teilen wird für etwa 14 Euro angeboten.
In der Sparte Verpackungsmaterial stellt Loick Folien, Polsterbeutel und "Farmfill" her. Farmfill ist ein ein mal zwei Zentimeter großer, weißer, geruchloser, zylinderförmiger Chip auf Maisbasis, der als Polstermaterial dient. 2015 wurde insgesamt ein Umsatz von 8,5 Millionen Euro erwirtschaftet: 4,5 Millionen Euro mit Playmais, 3,5 Millionen Euro mit Verpackungsmaterial und 500 000 Euro mit Catering-Produkten. Der Exportanteil liegt bei rund 70 Prozent.