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Die Süße isst die Botschaft

Geschmackvoll einen Heiratsantrag machen

F.A.Z.

2.07.2015

Amelie Kirchner

Arnold-Gymnasium, Neustadt bei Coburg

Das Schokoladentelegramm ist eine geschmackvolle Art, sich zu bedanken, zu entschuldigen, jemanden zu grüßen oder gar einen Heiratsantrag zu machen. Der Kunde kann auf der Internetseite von Chocolissimo seine persönliche Nachricht eingeben und eine Verpackung aussuchen. Seit 2006 gibt es das Schokotelegramm in Deutschland, begonnen hat es mit dem Chocotelegram von Chocolissimo, einer Marke der Frankfurter MM Brown Deutschland GmbH. „Am beliebtesten sind die Telegramme mit 14 bis 28 Zeichen“, sagt Kirsten Blessing, Marketingmanagerin von MM Brown. Die Idee des Schokoladentelegramms komme von einem Brauch aus den Niederlanden. „Es gibt in Holland eine Tradition, dass zum Nikolaus die Schokoladen mit den Anfangsbuchstaben des Vornamens verschenkt werden.“ Sieben Schokobuchstaben mit Karte und Porto kosten in Deutschland bei Chocolissimo 13,60 Euro. Sie kämen in 90 bis 95 Prozent der Fälle am nächsten Tag an, sagt Blessing.

Der niederländische Erfinder der schokoladigen Nachricht, Harry Timmers, ließ sich seine Idee patentieren. „Ab 2001 sind wir international gegangen und haben in verschiedenen Ländern einen Lizenzpartner eingestellt“, berichtet Timmers. Mit wir ist das Unternehmen Tasty Present aus den Niederlanden gemeint. Der Geschäftsführer des Chocotelegrams bei Tasty Present in Limbricht konnte in den Folgejahren sein Produkt vor allem durch Lizenznehmer im Ausland verbreiten; dazu gehört auch das Chocotelegram von Chocolissimo.

Tasty Present verschickt im Jahr etwa 120000 Schokoladentelegramme, das deutsche Unternehmen Chocolissimo agiert vor allem in Deutschland und verschickt jährlich rund 30000 Telegramme. Sie sind ein Kernprodukt des Unternehmens, das zum Beispiel auch Schokolade verkauft, die man selbst kreieren kann, und machen rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes aus.

Rund 60 Prozent der Kundschaft sind weiblich. Die meisten Aufträge für Schokonachrichten kommen von mittelständischen Unternehmen wie Domino Printing aus Hamburg. Jürgen Pflieger, Marketingleiter der Domino Deutschland GmbH, sagt: „Im vergangenen Jahr haben wir das Chocotelegram für unsere Mitarbeiter als Weihnachtspräsent eingesetzt, um einfach mal ,Danke‘ zu sagen.“

Je nach Auftragslage beschäftigt das Chocotelegram von Chocolissimo drei bis zehn Mitarbeiter, der holländische Partner und Konkurrent Tasty Present im Durchschnitt zehn. Die Schokolade stellen die beiden Unternehmen selbst her. Nach Angabe von Blessing hat ihr Unternehmen auf dem deutschen Markt für Schokotelegramme einen Anteil von 60 Prozent. Tasty Present erwirtschaftet nach Aussage von Geschäftsführer Timmers einen Jahresumsatz von rund 1,5 Millionen Euro. Chocolissimo plant einige Weiterentwicklungen des Schokotelegramms, zum Beispiel die Möglichkeit, Fotos nicht nur auf die Verpackung drucken zu können, sondern auch auf die Schokolade selbst.

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