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Die Borussia kriegt auch auswärts die Bude voll

Für den eingefleischten Fan gibt es Essen auf Rädern

F.A.Z.

5.01.2017

Florian Förster

Eichsfeld-Gymnasium, Duderstadt

Auswärtsspiel von Borussia Dortmund: Die Fans sind mit Bussen angereist. Sie fiebern einem Sieg entgegen – und den Heim-Pommes. Die kaufen sie an einer mobilen Pommesbude, die zu ausgewählten Auswärtsspielen der Erstligamannschaft fährt. Der Stadiongrill von zu Hause in den Vereinsfarben Schwarz und Gelb mit großem Vereinslogo steht in der Halbzeit nahe der Auswärtstribüne bereit. Dort isst dann der Fan an seinem Fanmobil die Bratwurst im Brötchen oder die Pommes mit Majo. Seit Dezember 2014 ist der Wagen mit der Aufschrift „Pommesbude auf Achse“ bei Heimspielen am Signal Iduna Park und ausgewählten Auswärtsspielen dabei. Betreiber ist der Stadioncaterer Aramark, und dieser vermietet das Verpflegungsmobil auch an Fans, die zum Beispiel auf Geburtstagsfeiern oder Firmenveranstaltungen das typische Stadionessen anbieten wollen.

Den Imbisswagen hat der Marktführer Hofmann entwickelt

Der Imbisswagen wurde im nordrhein-westfälischen Freudenberg entwickelt und hergestellt. Die Hofmann GmbH mobile Verkaufssysteme baut seit fünfzig Jahren Verkaufssysteme wie Imbisswagen und Verkaufsanhänger. Sie stehen auf Wochenmärkten genauso wie auf der Kirmes. „Wir stellen jährlich ungefähr dreißig bis vierzig neue Wagen her, individuell nach Kundenwunsch und Verwendungszweck“, sagt Geschäftsführer Magnus Siebert. Nach eigenen Angaben ist man in Deutschland Marktführer im Segment der mobilen Verkaufsraumzellen. Jeder Wagen wird nach den Wünschen des Kunden entwickelt, der zum Beispiel die Zahl und Form der Verkaufsfenster wählt. Verkaufsmobile können bis zu einer Aufbautenlänge von neun Metern, Verkaufsanhänger bis zu einer Länge von zwölf Metern gefertigt werden.

Einen besonderen Wagen habe man für Rolf Walser, einen der bekanntesten Schausteller der Schweiz, gebaut, berichtet Siebert. Es war ein Dosenwurfwagen. „Es ist auch Tradition dabei“, erzählt der Schausteller. Auf der Schweizer Kirmes werfe man noch oft auf Dosen. Walsers neuer Kirmeswagen ist aufwendig in bunten Farben lackiert, mit vielen Lichtern verziert und trägt den hell leuchtenden Schriftzug „Happy Hour“.

Nach Sieberts Angaben gehen 20 Prozent der Produkte ins Ausland. Rolf Weber, der Vertriebsleiter des Unternehmens, berichtet: „Wir haben Kunden nicht nur in Europa, zum Beispiel in der Schweiz, Österreich und den skandinavischen Ländern, sondern wir haben auch schon für Kunden in Hongkong, Vietnam und China gebaut.“ Man erwirtschafte einen jährlichen Umsatz von etwa 1,7 Millionen Euro.

Für Erkan & Stefan stellte Hofmann mehrere Dönerwagen her

Im Trend liege die „Verkaufsdose“, ein Verkaufsmobil in Form einer Getränkedose mit einem, zwei oder drei Verkaufsfenstern. Früher baute das Unternehmen die Wagen aus Aluminiumkonstruktionen. Heute werden die Kabinen aus Sandwichwänden konstruiert; diese bestehen aus mehreren Schichten verschiedener Materialien. „Früher ging es mehr um den Zweck, heute möchte der Kunde einen besonderen Wagen mit einem bestimmten Dekor und einem Design, mit dem er identifiziert werden kann“, berichtet Weber, der auf vierzig Jahre Erfahrung zurückblickt.

Die 15 Mitarbeiter entwickelten und produzierten auch schon für prominente Kunden. So ließ das Komikerduo Erkan & Stefan mehrere mobile Dönerwagen von Hofmann herstellen. In einem Imbisswagen in Form des berühmten Dönertiers wurde Döner verkauft. Die Preise für einen Imbisswagen liegen bei rund 25000 Euro und für ein Verkaufsmobil bei etwa 55000 Euro. Stolz ist man auf einen Rekord. Das Unternehmen hat einen Imbisswagen mit dem größten Schwenkgrill der Schweiz hergestellt; der Durchmesser des Rosts beträgt zwei Meter. 

Zur Veröffentlichung in der F.A.Z.

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